Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/proteste-in-indien-bauern-auf-den-barrikaden-17102192.html

Indiens Landwirte wollen die Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi zur Rücknahme ihrer Agrarreformen zwingen. Sie blockieren den Verkehr, treten in den Hungerstreik – und stellen sich auf einen langen Kampf ein.

Die Autobahn nach Chandigarh, der Regionalhauptstadt der nordindischen Bundesstaaten Punjab und Haryana, gehört zu den Verkehrsadern, über die Delhi mit den Dingen versorgt wird, die es zum Überleben braucht. Wie für einen menschlichen Organismus wird es auch für die indische Hauptstadt zu einem Problem, wenn eine dieser Adern auf Dauer verstopft bleibt. Diese einfache Rechnung haben auch die Bauern aufgemacht, die seit fast 20 Tagen die Schnellstraße blockieren. Über Kilometer erstreckt sich die Sperre aus Traktoren und Anhängern. Auf der anderen Seite hat die Polizei Betonbarrieren und Stacheldraht aufgebaut, um die Bauern davon abzuhalten, in die Stadt zu ziehen. Der Grenzübergang von Haryana nach Delhi wird außerdem von Polizisten und Paramilitärs mit halbautomatischen Waffen bewacht. Zu Beginn der Blockade kam es hier zu schweren Zusammenstößen. Demonstranten warfen Steine, Sicherheitskräfte schossen mit Wasserwerfern und Tränengas.