Stuttgart [ENA] Die Deregulierung des Agrarmarktes in Indien treibt die Landwirte auf die Straße. In Indien wurde Getreide bisher in staatlichen Großmärkten gehandelt und zu garantierten Preisen bezahlt. Nun müssen die Bauern das Getreide direkt an Privatfirmen verkaufen.

Durch diese Reformen befürchten viele einen Preisverfall zu Lasten der Bauern. In Stuttgart gingen heute mehrere Hundert Indern auf die Straße um ihre Solidarität mit den Bauern in Indien zu zeigen. Sie versammelten sich ab 14:00 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz zu einer Kundgebung. „Wir stehen den Bauern aus Indien bei“, war auf Plakaten zu lesen. Für rund 58 Prozent der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens ist die Landwirtschaft die Lebensgrundlage.

Das Wohlergehen der Bauern liege der Regierung am Herzen, versicherte der indische Premierminister Narendra Modi. Die Reformen würden Investitionen in die Landwirtschaft anstoßen und den Bauern zugute kommen. Bauernverbände haben zu einem „Marsch auf Delhi“ aufgerufen, um die Agrarreform zu Fall zu bringen, nachdem mehrere Verhandlungen mit der Regierung gescheitert waren, wie der Fernsehsender NDTV berichtete. Viele Bauern stehen wirtschaftlich stark unter Druck und befürchten, im freien Wettbewerb ganz vom Markt gedrängt zu werden.

Quelle:
http://www.european-news-agency.de/politik/bauernproteste_in_indien_solidaritaet_in_stuttgart-80050/